Kaffeeautomat verkalkt: Richtig reinigen, warten und vorsorgen

Ob klassisch mit Milch und Zucker oder als Cappuccino oder Espresso genossen: Kaffee gehört zweifelsohne zu den Lieblingsgetränken der Deutschen und wird oft den ganzen Tag über getrunken. Wenn der Kaffeeautomat aber plötzlich verkalkt ist und nicht mehr funktioniert, ist der Ärger natürlich groß.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist eine regelmäßige Reinigung und Wartung unverzichtbar. Wir verraten Ihnen, wie Ihr Kaffeevollautomat lange Zeit zuverlässig seinen Dienst verrichtet.

Kaffeevollautomat
Abbildung 1: Leckerer, frisch gebrühter Kaffee aus dem Kaffeeautomaten. Damit der Automat auch in Zukunft einwandfrei funktioniert, ist eine regelmässige Entkalkung sinnvoll.

Für die Zubereitung von Kaffee und Kaffeespezialitäten benötigt man natürlich Wasser und dieses enthält Kalk. Wieviel davon im Wasser ist, unterscheidet sich von Region zu Region. Wer wissen möchte, wie hoch der Kalkgehalt im Leitungswasser ist, kann sich beim heimischen Wasserwerk nach dem Wasserhärtegrad erkundigen, der darüber Aufschluss gibt. Alternativ kann man auch Teststreifen verwenden, mit denen sich der Kalkgehalt ermitteln lässt.

Je härter das Wasser, desto mehr Kalk ist darin enthalten. Jedes Mal, wenn die Kaffeemaschine ihre Arbeit verrichtet, setzen sich unweigerlich Kalkablagerungen darin ab. Dieses ist aus unterschiedlichen Gründen problematisch:

  • Beeinträchtigung des Geschmacks: Kalkablagerungen beeinträchtigen irgendwann den Geschmack der Getränke.

  • Funktionsprobleme: Stärkere Kalkablagerungen behindern den Wasserdurchlauf, was zur Folge hat, dass die Kaffeezubereitung länger dauert. Außerdem sondert die Maschine dann häufig lautere Geräusche ab.

  • Schäden am Gerät: Werden die Kalkablagerungen nicht beseitigt, verstopfen die Leitungen und es kann zu Schäden an verschiedenen Geräteteilen kommen. Dann geht gar nichts mehr und der Kaffeeautomat kann höchstens noch durch eine fachmännische Reparatur gerettet werden.

  • Gesundheitsgefahr: Eine Gesundheitsgefahr besteht weniger durch Kalkablagerungen. Häufig geht eine fehlende Entkalkung aber auch mit einer unzureichenden Reinigung einher. Das ist problematisch, weil im Kaffeeautomaten nicht nur Wasser, sondern auch Milch und Kaffeepulver verarbeitet werden. Mangelnde Hygiene kann zur Bildung von Keimen und Bakterien führen, die für Menschen mit schwachen Immunsystemen eine Gefahr darstellen.

Damit der Kaffeeautomat lange Zeit tadellos funktioniert und es zu keinen Problemen kommt, ist eine regelmäßige Reinigung und Entkalkung also unerlässlich. Dann lässt sich der Kaffee auch langfristig vollumfänglich genießen.

Wie häufig eine Entkalkung des Kaffeeautomaten notwendig ist, hängt zum einen natürlich davon ab, wie oft dieser im Einsatz ist. Zum anderen ist der Härtegrad des Wassers dafür maßgeblich. Experten raten bei hartem Wasser etwa alle drei Monate zu einer Entkalkung.

Auch wenn Sie in einer Region mit weniger kalkhaltigem Wasser leben, sollte die Maschine etwa jedes halbe Jahr entkalkt werden. Moderne Automaten informieren den Benutzer häufig auch selbstständig über die Notwendigkeit einer Entkalkung, sofern der Wasserhärtegrad zuvor eingespeichert wurde.

Nicht selten ist im Lieferumfang eines Kaffeeautomaten ein flüssiges oder pulverförmiges Entkalkungsmittel enthalten. Ist dies der Fall, sollte dies auch zur Entkalkung verwendet werden. Manche Hersteller machen die Garantieansprüche sogar von der Verwendung des Entkalkungsmittels abhängig. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall ein Blick in die Bedienungsanleitung.

Entkalkungsmittel
Abbildung 2: Manche Hersteller schreiben die Verwendungung eines bestimmten Entkalkungsmittels für ihre Geräte vor, ansonsten verliert man seinen Garantieanspruch.

Schreibt der Hersteller kein bestimmtes Entkalkungsmittel vor, kann man sich auch diverser Hausmittel bedienen, die eine kostengünstige Alternative darstellen:

  • Zitronensäure: Zitronensäure ist ein bewährtes Mittel zur Entkalkung von Kaffeemaschinen. Sie ist mild, natürlich und umweltfreundlich. Zitronensäure bekommen Sie in der Apotheke oder in Form von Zitronensaftkonzentrat im Lebensmittelhandel.

    Achten Sie bei der Verwendung nur darauf, die Zitronensäure bei der Entkalkung nicht zu erhitzen, damit sich kein Calciumcitrat bildet, das sich an den Geräteteilen ablagern kann. Geschmackliche Beeinträchtigungen des Kaffees sind bei der Verwendung von Zitronensäure nicht zu erwarten, sofern die Maschine hinterher mehrmals durchgespült wird.

  • Essig: Auch Essig wird häufiger für die Entkalkung verwendet. Es löst den Kalk zwar zuverlässig, ist aber auch sehr aggressiv und greift die Geräteteile an. Wir raten daher von Essig ab.

  • Backpulver: Besser geeignet zur Entkalkung ist dagegen Backpulver, das ebenfalls für eine gute Kalkentfernung sorgt.

  • Spülmaschinen-Tabs: Wer weder ein Entkalkungsmittel noch Zitronensäure oder Backpulver im Haus hat, kann auch einfach einen Spülmaschinen-Tab zur Entkalkung des Kaffeeautomaten nutzen. Aufgrund seiner Größe eignet sich dieser allerdings nicht für kleine Maschinen.

  1. Stellen Sie zunächst das Entkalkungsmittel her. Dazu vermischen Sie die flüssigen oder pulverförmigen Entkalkungsmittel gemäß den Angaben auf der Verpackung oder Beilage mit Wasser.

Bei Verwendung eines Hausmittels muss dieses ebenfalls in Wasser gegeben werden: Nehmen Sie für einen halben Liter Wasser einen Teelöffel Zitronensäure oder eine Packung Backpulver und füllen Sie die Mischung in den Wassertank des Kaffeeautomaten.

  1. Schalten Sie nun den Kaffeeautomaten an und starten Sie das Entkalkungsprogramm. Das Entkalkungsmittel läuft nun durch die Maschine und beseitigt die Kalkablagerungen. Die Reinigungsflüssigkeit sammelt sich je nach Gerät in der Kanne oder im Auffangbehälter.

  2. Nach Abschluss des Entkalkungsvorgangs lassen Sie zwei- oder dreimal klares Wasser durch die Kaffeemaschine laufen, um sämtliche Rückstände zu entfernen.

Sie haben keine Lust Ihre Kaffeemaschine regelmäßig zu entkalken?

Dann müssen Sie kalkfreies Wasser für die Kaffeezubereitung benutzen. Das klappt, indem Sie das Wasser für den Kaffee mit einem Wasserfilter aufbereiten. Das ist mit zusätzlicher Arbeit verbunden, erspart Ihnen jedoch die Entkalkung und sorgt darüber hinaus für einen besonders feinen Kaffeegeschmack.

Außerdem schont entkalktes Wasser den Kaffeeautomaten, was dazu beiträgt, dass dieser Ihnen lange gute Dienste erweist. Alternativ können Sie für die Kaffeezubereitung auch ein kalkarmes Mineralwasser verwenden. Das verursacht zwar zusätzliche Kosten - vielen Kaffeeliebhabern ist es das jedoch wert.

Damit der Kaffeeautomat stets leckeren Kaffee abgibt, sollte er nicht nur regelmäßig entkalkt, sondern auch gereinigt werden. Um dies möglichst unkompliziert zu gestalten, sollten Sie schon beim Kauf darauf achten, dass sich wichtige Einzelteile separat und bestenfalls in der Geschirrspülmaschine reinigen lassen.

Vor allem folgende Bauteile sollten regelmäßig gereinigt werden:

  • Tresterbehälter: Hier sammelt sich der Kaffeesatz nach der Kaffeezubereitung so wie die Fruchtreste beim Entsafter. Der Kaffeesatz ist ein perfekter Nährboden für Bakterien und Keime, deswegen sollten Sie den Behälter spätestens alle paar Tage entleeren und gründlich mit warmem Wasser reinigen.

  • Mahlwerk und Kaffeebohnenbehälter: Besitzt Ihr Automat ein Mahlwerk und einen Bohnenbehälter, wischen Sie diese regelmäßig mit einem trockenen Tuch aus. Sehen Sie hier von einer feuchten Reinigung ab, weil die sensiblen Geräteteile sonst Schaden nehmen könnten.

  • Wassertank: Spülen Sie den Tank regelmäßig mit lauwarmem oder kaltem Wasser aus.

  • Brüheinheit: Manche Geräte haben eine entnehmbare Brüheinheit, die Sie etwa einmal wöchentlich mit Wasser abspülen sollten.

  • Milchaufschäumer: Den Milchaufschäumer sollten Sie idealerweise immer nach Gebrauch säubern, weil verdorbene Milch eine Gesundheitsgefahr darstellt. Manche Kaffeeautomaten haben dafür ein Spülprogramm integriert, sonst müssen Sie die Reinigung manuell vornehmen.

    Tauchen Sie dafür den Schlauch in warmes Wasser und starten Sie kurz den Aufschäumer, um verbliebene Milchbestandteile aus der Maschine zu spülen.

  • Weitere herausnehmbare Teile: Alle weiteren herausnehmbaren Teile sollten regelmäßig kurz unter fließendem Wasser gesäubert werden.

Eine regelmäßige Wartung und Pflege ist wichtig, damit Ihr Kaffeeautomat zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Dennoch kann es trotz größter Sorgfalt irgendwann zu Fehlfunktionen und Schäden am Gerät kommen. In dem Fall sollten Sie zunächst prüfen, ob Sie noch einen Garantieanspruch auf das Gerät haben. Dann wenden Sie sich an den Kundendienst des Herstellers. Das Einschicken lohnt sich mitunter nur bei einem Garantieanspruch, weil die Reparatur dann für Sie kostenfrei ist.

Andernfalls ist ein Reparaturservice vor Ort oft die bessere und günstigere Wahl. Hier können Sie sich einen Kostenvoranschlag erstellen lassen und so entscheiden, ob sich die Reparatur lohnt, oder ob der Kauf einer neuen Maschine die bessere Option darstellt.

Bei einem Markengerät finden Sie bestimmt eine Fachwerkstatt in der Nähe, die sich auf die Kaffeeautomaten dieses Herstellers spezialisiert hat. Mit etwas Glück ist nur ein Bauteil kaputt, was mit wenig Aufwand und Kosten ersetzt werden kann.


Bildnachweise:

  • Abbildung 1: adobe.com © moeimyazanyato
  • Abbildung 2: adobe.com © losonsky